The Wu-Tang Clan - Disciples of the 36 Chambers

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Im Juli war es soweit. Eine der wichtigsten Gruppen der Hip Hop-Geschichte feiert nach zehnjährigem Bestehen den ersten gemeinsamen Auftritt seit Jahren. Im kalifornischen Bernardino kommen wenige glückliche Fans in den Genuss, RZA, GZA, Method Man, Inspectah Deck, U-God, Masta Killa, Raekwon, Ghostface Killah und Ol' Dirty Bastard gemeinsam auf einer Bühne zu erleben. Die DVD bietet neben diesem denkwürdigen Konzert nur wenige Bonus-Features. Die haben es aber in sich. Die Protagonisten lassen es sich nicht nehmen, munter zu betonen, wie wichtig der Wu-Tang Clan für die Rap-Geschichte war und ist. So hagelt es Anekdoten, Selbstbeweihräucherungen, Freestyles (Word Up, Mr. Mef!) und Geschichtsunterricht von RZAs Crew.
Die Setlist des Konzerts liest sich wie eine Best Of-Platte der Crew. Zu Tracks wie "C.R.E.A.M.", "Clan In Da Front" oder "It's Yourz" hat wohl jeder seine eigene Geschichte zu erzählen, aber live wirken die Klassiker noch einmal doppelt so imposant. 32 Songs performt der Clan mit unbändiger Energie, während halb Staten Island die Bühne belagert. Die neue Devise heißt "Two turntables and 25 (!) mics". Und die scheint den Jungs sichtlich zu gefallen. Trotz chaotischer Zustände auf der Bühne fallen sie sich selten ins gerappte Wort und machen so auch die Qualität des Sounds zu einem hörenswerten Vergnügen.

Besonders Method Man, Ghostface Killah, Raekwon und Inspectah Deck schmeißen die Show bzw. stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Der RZA hält sich unerwartet im Hintergrund, genau wie Masta Killa, U-God und GZA, von denen man so was schon eher gewöhnt ist. Eine wahre Freude ist es Method Man in Action zu beobachten, während er auf der Bühne Gas gibt oder auf Tuchfühlung mit den Fans geht. Trotzdem bleibt der eigentliche Blickfang immer wieder ODB.

Ob er sich erschöpft auf einer der Boxen ausruht, apathisch ins Publikum starrt, soulige Samples unverwechselbar schräg mitgrölt oder bei seinen Parts vollends durchdreht. Jede einzelne Szene mit dem Verrücktesten, was Rap je hervorgebracht hat, hypnotisiert den Zuseher und macht klar, was der Musikzirkus an diesem Mann verloren hat. Am Ende bleibt nur die Gewissheit über das letzte gemeinsame Konzert und die fragwürdige Ankündigung eines neuen Wu-Tang-Albums. Von letzterem kann man wenigstens träumen.

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